Im Stadion

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„Unsere Eintracht“, gemeint ist Eintracht Frankfurt, spielt gegen den FC Porto Europa League – und ich bin mittendrin!

Dank netter und erfolgreicher Mandanten komme ich mehrmals im Jahr in den Genuss eines Logenplatzes in der Frankfurter Commerzbank Arena (früher einprägsam: „Waldstadion“). Fußballerbeine nahezu aller deutschen Top-Clubs durfte ich hier schon spielen sehen und jetzt auch die der brasilianischen Stars des FC Porto.

Nun ist Fußball ja nicht gerade dass Frauenthema Nummer 1, aber das wird meines Erachtens von uns Frauen stark unterschätzt. Mit guten Kenntnissen über die Bundesligaergebnisse des letzten Wochenendes habe ich mir schon in so manchem Meeting, bei Rechtsanwaltskollegen und auch bei einigen Richtern augenblicklich Aufmerksamkeit verschafft. Die ersten fachkundigen Bemerkungen meinerseits halten die männlichen Kollegen meist noch für Zufall oder Anfängerglück. Aber spätestens, wenn ich mich an Wechselgerüchten zu einzelnen Spielern beteilige, weicht ironische Überheblichkeit entweder ungläubigem Staunen oder gar Respekt. Dabei ist das nicht einmal ein diskriminierendes Verhalten von Männern Frauen gegenüber. Beobachten Sie einmal in Meetings, vornehmlich montags, die Gespräche der Männer untereinander. Nicht selten wird über Fußballerlatein der „Rudelführer“ innerhalb der Gruppe bestimmt; auch wer als Mann mit Fußball nichts am Hut hat, bleibt außen vor. Es ist verblüffend, wie leicht man sich mit Fußballweisheiten Gehör verschaffen kann. Und wie kriegt man dieses Wissen „drauf“? Regelmäßig den Sportteil lesen ist eine Option.

Aber zurück ins Stadion. Waren Sie schon einmal in einem der großen Stadien? Seit der Fußball WM 2006 in Deutschland steigt der Frauenanteil unter Zuschauern und Fans bei dem Männerspielen unaufhaltsam, quer durch alle Bevölkerungsschichten. Zumindest im Logenbereich ist das Geklapper von high heels unüberhörbar. Es geht nicht nur um Fußball, sondern auch um „sehen und gesehen zu werden“ und natürlich um die ganz großen Emotionen. Bei dem Spiel gegen Porto verursachten 6 Tore ein Wechselbad der Gefühle unter den Fans. Nach 60 Minuten schien der Sieg „unserer Eintracht“ in greifbarer Nähe, am Ende des Spiels mussten wir nach einem 3:3 Endstand desillusioniert das Ausscheiden aus der Europa League hinnehmen. War trotzdem ein schöner, interessanter Abend.

Erzählen Sie uns von Ihren Fußballerlebnissen, wann waren Sie das letzte Mal im Stadion?

 Pia-Alexandra Kappus